An die, die Familienmitglieder durch den Tod verloren haben: Wie verliefen die ersten Tage, Wochen, Monate und das 1. Jahr nach dem Tod des...?

4 Antworten

Ja, alle vier Großeltern. Es ist überhaupt nichts falsch daran, dass du an die schöne Zeit mit ihr zurückdenkst und dann auch traurig bist. Das heißt ja nur, dass du sie sehr mochtest.


awoKY 
Fragesteller
 11.05.2024, 16:16

Ja. 🙂 Wir hatten auch Streit. Es gab gute Tage und schlechte Tage, aber jetzt, wo sie tot ist, fehlt sie mir einfach, denn sie kommt ja nicht wieder. Sie ist ja nicht mehr da. Sie ist weg. 😔

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Mein Großvater ist 2018 gestorben. Ich habe sicher getrauert, aber letztlich war abzusehen was passieren würde. Ich leide heutzutage mehr unter diesem Moment, in dem mir klar wurde 'das wird nichts mehr', während meine Oma noch gehofft hat als unter dem Tod an sich.

Letztlich war ich aber auch in der vergleichsweise 'glücklichen' Situation, dass es meinem Großvater schon ein paar Jahre vorher sehr schlecht ging, er sich dann aber wieder einigermaßen von seinem Schlafanfall mit Hirnblutung erholte.
Ich habe mich damals mit all dem was ich bereut hätte auseinandergesetzt (ich war ein Teenager... nicht mehr so oft bei meinen Großeltern usw. usw.) und habe nochmal die Möglichkeit zu bekommen mehr Zeit mit meinen Großeltern und insbesondere meinem Großvater zu verbringen.

So starb er zwar letztlich und ja, das war sehr traurig... aber ich kann heute darauf zurückschauen und sagen 'ich habe kein schlechtes Gewissen/ich würde alles, was ich damals gemacht habe in etwa nochmal so machen'. Und ich denke das ist viel Wert :)

Opa, opa, oma, Tante. Das Leben geht weiter

Wie verliefen die ersten Tage, Wochen, Monate und das 1. Jahr nach dem Tod des...?

Ich beschränke mich dann zunächst einmal auf den Tod meiner Mutter und den Tod meines Vaters der 2 Jahre nach meiner Mutter verstorben ist, obwohl er 10 Jahre älter als meine Mutter war. Es geht dann nicht immer der Reihenfolge nach. Nach dem Tod ist man dann erst einmal damit beschäftigt, Beerdigung, Trauerfeier usw. zu organisieren. Das lenkt ab. Die Trauer setzt ein, wenn der Alltag wieder kommt und die Zeit, die man mit den Eltern verbracht hat nun "übrig" ist. Meine Mutter trug als Deutsche in der kalten Jahreszeit ein Kopftuch. Und wann man dann so eine Frau sah, kamen schnell Erinnerungen hoch, die einen dann doch überfordern und sehr traurig machen.

Schöne Momente im Leben, an denen die Verstorbenen nicht mehr teil haben können. Auch das macht traurig, auch Jahre und Jahrzehnte danach.

Ein anderes Ereignis:

Ich war heute auf dem Friedhof am Grab meiner Eltern (morgen ist Muttertag) und unweit davon stand ein Paar so Mitte 40? am Grab ihres Kindes. Später erkannte ich an dem Grabstein, dass das Kind vor 5 Jahren mit 17 gestorben war.

Mein Bruder ist mit 19 verstorben als ich 12 war. Das zerreißt einen, auch 50 Jahre später noch.