Allgemeine Dienstpflicht/Wehrdienst wer wäre betroffen?

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Derzeit besteht in Deutschland - wie in vielen anderen Staaten auch - eine Wehrpflicht für Männer, dies bedeutet, dass Männer vom Militär eingezogen werden können, insbesondere im Kriegsfall wäre diese Option sehr wahrscheinlich.

Die Pflicht, Grundwehrdienst zu leisten, ist seit 2011 ausgesetzt. Und es ist unwahrscheinlich, dass diese wieder in irgendeiner Weise eingeführt/aktiviert wird.

Dass Deutschland demnächst in einen Krieg verwickelt wird, halte ich ebenfalls für unwahrscheinlich.

Was das Thema der Allgemeinen Dienstpflicht angeht, eine solche wäre völkerrechtswidrig, da sie gegen die EMRK verstoßt, diese Erlaubt zwar Wehrpflicht, aber keine anderen Arten der Zwangsarbeit. Eine Dienstpflicht - wo es nicht primär um Soldaten geht, sondern die das Ziel hat billiges Personal für das Sozialwesen einzuziehen - verstoßt gegen diese Menschenrechtsnorm.

Eine Änderung der Wehrpflichtgesetzgebung, dass diese auch Frauen betrifft, halte ich ebenfalls für eher unwahrscheinlich, diese ist sowohl in Europa, also auch weltweit eine Ausnahme.


sarah3  06.05.2024, 18:02

Die Dienstpflicht von Frauen in den israelischen Streitkräften (Israelischen VerteidigungsstreitkräftenIvrit: Zva haHagana leJisra’el) besteht seit 1949. Israel ist derzeit neben Eritrea,[1] Norwegen und Schwedeneines der vier Länder, die eine Wehrpflicht für Frauen vorsehen,

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Markus199999867  15.05.2024, 17:43
@sarah3

Israel ist von der politischen Lage nicht mit Deutschland zu vergleichen, Deutschland ist von Verbündeten umgeben und Israel von Feinden.

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sarah3  15.05.2024, 18:04
@Markus199999867

Das ändert nichts daran, dass eine Whepflicht nur für Männer tutiefsr diskriminierend wäre

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Markus199999867  15.05.2024, 20:35
@sarah3

In der Tat ist eine Wehrpflicht die nur für Männer gilt - wie in Österreich - hochgradig sexistisch.

Aus diesem Grund lehne ich die Wehrpflicht auch ab. Sie ist sowohl militärisch als auch ökonomisch unsinnig.

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maviba25  05.06.2024, 13:57
@Markus199999867

... wenn man mal von der unbedeutenden Kleinigkeit absieht, das nur wenige hundert Kilometer von der dt. Grenze ein Staat um sein Überleben kämpft, der von einem anden Staat angegriffen wurde, welcher wiederum schon seit Jahren auch Deutschland mit Cyberangriffen und Desinformationsksmpagnen ins Visir genommen hat.

Zu denken, daß die Lage nach der Ukraine nicht auch bei uns oder bei Verbündeten (Baltikum) eskalieren könnte, wäre schon ziemlich naiv.

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Markus199999867  06.06.2024, 01:15
@maviba25

Inwiefern soll der russische Angriff auf die Ukraine eine Notwendigkeit der Wehrpflicht begründen?

Es hat sich gezeigt, dass Berufsarmeen deutlich effektiver sind, gibt genug Beispiele.

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maviba25  07.06.2024, 02:01
@Markus199999867

Insofern, das Russland schon seit jahren auch Deutschland im Visier hat, und es - auch vor dem russischen Überfall auf die Ukraine - immer wieder mal Cyberangriffe auf die deutsche Infrastruktur oder Behörden kam, oder die ganzen Desinformationskampagnen, im social Media, die schon seit Jahren laufen.
gibt genug Beispiele dafür.

Zudem wird im russischen Fernsehen mittlerweile auch offen von Raketen auf Berlin schwadroniert, und auch keinen Hehl daraus gemacht wird, das Moskau sich auch gerne die ehemaligen Sovietrepubliken einverleiben will, und auch gerne die Kontrolle über die anderen Ostblockstaaten wie Polen zurückgewinnen will

Diese sind alle höchst besorgt, das die nach der Ukraine die nächsten sind, und die sprechen aus Erfahrung.
Da die meisten davon auch in der NATO sind, wären wir in jedem Fall auch betroffen.
Das auf die leichte Schulter zu nehmen, nach dem Motto "wird schon nix passieren" wäre nicht nur naiv, sondern sondern auch unverantwortlich.
Weil bei einer Generalmobilmachung im V-Fall muss ohnehin jeder ran. Sei es in der Armee, oder eben im Zivilen bereich.

Eine Berufsarmee ist sicherlich effektiver, aber wenn es wirklich mal kracht, wird die nicht mehr reichen, und dann hilft es sehr wohl, wenn teile der Bevölkerung bereits eine militärische Grundausbildung haben, und nicht erst mitten im Krieg angelernt werden müssen.

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AlterZausl  15.05.2024, 16:06

Wenns nach dem Gleichheitsgrundsatz gehen soll, müsste die allgemeine Dienstpflicht ausnahmslos für alle gelten.

Und ein Jahr der Allgemeinheit dienen, ob in Wehr- oder Zivil-dienst, hat noch keinem ge-schadet. Die Alternative wäre fünf Jahre aktive Mitgliedschaft bei Feuerwehr, THW oder dem Rettunswesen.

Das hatten wir doch schon mal, und für so manchen "Zivi" wurde sogar ein Beruf draus.

Es sollte sich nur keine(r) drücken können, nur weil er vielleicht vermögend ist. Elvis Presley und Johnny Cash haben auch ihren Dienst abgeleistet. Und Johnny kam damals zu seiner ersten Band, bei uns in Bayern.

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Markus199999867  15.05.2024, 17:43
@AlterZausl

Die EMRK verbietet Zwangsarbeit bis auf ganz wenige Ausnahmen, die Wehrpflicht ist von diesem Verbot ausgenommen, und ein Ersatzdienst ist mit-ausgenommen.

Aber eine zivile Dienstpflicht würde das Kriterium der Zwangsarbeit erfüllen, und somit vom EGMR aufgehoben werden.

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wahrschenlich nur wieder Männer und davon nur bestimmte Altersgruppen.

Beispiel: altersgruppe 18-21 und davon nur 10%. das heißt, zur Musterung müsste Jeder- und nur ein kleiner teil, würde je wieder was vom Bund hören.


AlterZausl  15.05.2024, 16:08

Eine Ungerechtigkeit per se

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So, wie die Wehrpflicht mal war, wird sie sicher nicht mehr eingeführt werden können. Zumindest nicht innerhalb der nächsten 10-20 Jahren. Die Kosten dafür wären immens.

Die komplette Infrastruktur dafür ist ja nicht mehr vorhanden. Kreiswehrwehrersatzämter wurden komplett abgeschafft, die meisten Kasernen geschlossen und mittlerweile verkauft, und außerdem stellt sich dann wieder die Frage nach der Wehrgerechtigkeit.

Die war damals eine der Hauptgründe, warum die Wehrpflicht ausgesetzt wurde. Es gab so viele geburtsstarke Jahrgänge, das man die gar nicht mehr alle einziehen und unterbringen konnte.

Mittlerweile sind dazu noch Frauen auch in der kämpfenden Truppe erlaubt, was damals noch nicht der Fall war.

Eine Wiedereinsetzung der Wehrpflicht würde somit dazu führen, daß nun zusätzlich auch Frauen zum Wehr- oder Zivildienst herangezogen werden müssen. Das ist so nicht mehr machbar.

Das einzige, was ich mir kurzfristig realistisch vorstellen könnte, wäre ein Modell, bei dem zwar alle zur Musterung müssen, der tatsächliche Dienst aber eher freiwillig ist.

Oder alternativ das viel didkutierte Pflichtjahr, wo jede gemusterte Person sich aussuchen kann, ob sie nun zum Bund, zu eier HiOrg oder gemeinnützige Arbeit verrichten kann.

Letzteres dürfte jedoch für viel Unmut unter den heutigen Generationen sorgen, da denen das Pflichbewusstsein dafür fehlt. Die haben das ja nie kennengelernt.

Das weiß niemand. Denn noch ist völlig offen, ob eine Wehr- oder Dienstpflicht überhaupt wieder kommt und erst recht nicht, wie diese dann gestaltet wäre.


AlterZausl  15.05.2024, 16:10

Im sogenannten V-Fall wäre wie seit Jahrtausenden erst mal das "Fußvolk" dran.

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Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

AlterZausl  15.05.2024, 16:27

We NS preiswert, sieht das Gesetz gleich ganz anders aus.

Das "Kanonenfutter" ist dann wieder der einfache Mann auf der Straße, wie schon zu Zeiten dieses durchgeknallten Österreichers.

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