Themenspecial 11. November 2020
Missbrauchsprävention
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Ist die Emanzipation der Frau ursächlich dafür, das sich Männer an Mädchen vergehen ?

2 Antworten

Hallo stormy,

vielen Dank auch für diese Frage!

Das Ausüben sexualisierter Gewalt hängt tatsächlich vor allem mit dem Wunsch nach Macht und Dominanz über das Opfer zusammen und hat entgegen landläufiger Meinung nichts mit dem Ausleben von Sexualität zu tun. Vielmehr ist die Sexualität hier Mittel zum Zweck. Das heißt: Macht wird über den Weg der sexualisierten Gewalt ausgeübt.  

Die Ursache und damit auch die Verantwortung für diese und andere Formen der Gewalt liegt immer beim Täter bzw. der Täterin. Wenn Männer auch den größten Anteil unter den Täter*innen betragen, gibt es auch Frauen, die Kinder und Jugendliche sexuell missbrauchen, wenn auch in viel geringeren Ausmaß. Unter den Opfern befinden sich nicht nur Mädchen, sondern auch Jungen. 

Es gibt kein einheitliches Täterprofil. Das heißt: Die Ursachen sind nicht immer genau dieselben. Aber es gibt in der Täter-Forschung verschiedene Ursachenmodelle. Darin werden unterschiedliche Faktoren betont, die dazu führen, dass jemand Kinder oder Jugendliche missbraucht. Fest steht, wie auch von Ihnen vermutet: Ein wesentliches Motiv ist der Wunsch, Macht auszuüben und durch die Tat das Gefühl von Überlegenheit zu erleben. Bei einigen Tätern und wenigen Täterinnen kommt eine sexuelle Fixierung auf Kinder hinzu (Pädosexualität).

Ihr Gedanke, das die Emanzipation der Frau ursächlich für sexualisierte Gewalt von Männern an Mädchen sein könnte, ist daher nachvollziehbar.

Doch auch wenn es sich nicht leugnen lässt, dass sich viele Männer durch die weibliche Emanzipation bedroht fühlen und stark verunsichert sind, ist dies dennoch nicht die Ursache für die sexualisierten Übergriffe. Die Emanzipation - und damit die emanzipierten Frauen - sind nicht Schuld daran, dass sexueller Missbrauch passiert. Wie bei anderen Straftaten auch, ist die Verantwortung für diese immer bei den Täter*innen selbst zu sehen. Zudem gab es sexuellen Missbrauch an Kindern zu allen Zeiten und damit auch weit vor der Emanzipationsbewegung.

Wir hoffen, dass wir hilfreich sein konnten mit dieser Einschätzung.

Viele Grüße vom N.I.N.A.-Team

PlueschTiger  11.11.2020, 13:11
Wie bei anderen Straftaten auch, ist die Verantwortung für diese immer bei den Täter*innen selbst zu sehen.

Tut mir leid, aber auch wenn nett, ist diese Pauschal absolution falsch. Auch wenn die Zahl der Fälle vielleicht eher gering ist basieren einige Taten zumindest im Erwachsenenberreich wohl auch auf Rache oder ähnlichem.

Wenn ich einen Mann oder eine Fau schlage muss ich mit Konsequenzen rechnen. Wenn ich als Mann an den falschen Mann gerate lande ich im schlimmsten Fall im Krankenhaus und bei Frau wegen Körperverletzung vor Gericht. Bei einer Frau als Täterin, welche einen Mann vielleicht über lange Zeit demütigt, erniedrigt und der gleichen kommt natürlich noch die Option der Vergewaltgung hinzu, womit das Opfer sich Rächen kann.

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N.I.N.A. e.V.  11.11.2020, 16:26
@PlueschTiger

Hallo PlueschTiger,

vielleicht haben wir den Kommentar nicht ganz richtig verstanden. Wir würden gerne deutlich machen, was wir mit "verantwortlich" meinen. Wenn eine Person ein Kind sexuell missbraucht, dann ist diese Person auch dafür verantwortlich - vollkommen unabhängig von der Vorgeschichte oder Befindlichkeiten. Es kann keine Erkärung geben, die einen sexuellen Missbrauch an einem Kind entschuldigt. Und es darf auch keine Verantwortungsverschiebung in diesem Fall geben (im Sinne von: Meine Frau hat mich lächerlich gemacht. Das hat mich wütend gemacht. Da habe ich das Kind missbraucht.

Sicher aber kann es zu falschen Beschuldigungen kommen. Das ist für die betroffenen Menschen natürlich fürchterlich und über die Maßen belastend. Meinen Sie das?

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PlueschTiger  12.11.2020, 14:11
@N.I.N.A. e.V.

Ich weiß das ich keine Populäre Meinung vertrete, doch ich versuche nicht in Schubladen zu denken und es von mehreren Seiten zu betrachten.

Es geht mir um die pauschale absolution, die Aussage; "Ein Opfer ist nie Schuld" und da es in der Frage nicht nur um Kinder sondern Emanzipation geht, also auch um Erwachsene, spreche ich das an. Es geht nicht um eine Verantwortungsverschiebeung. Wir alle, auch die Gesellschaft des Landes, tragen eine Mitschuld, allein deshalb ist die Schwarz-Weis Betrachtung bezüglich Schuld etwas fragwürdig.

Zudem findet man diese Sichtweise leider nicht bei Frauen als Täter und Mann Opfer, das weiß ich von einem Polizisten. Mann/Junge als Opfer = der versucht sich nur vor dem Unterhalt drücken. Das selbe Schema findet man bei Rangeleien unter Kindern. Mädchen als Täter = tafes Mädel, Juge = brutaler Schläger. Das Opfer wird zum Täter gemacht.

Es ist richtig das man niemanden wegen der Kleidung oder Aussehen etc. pauschal beschuldigen sollte selbst schuld zu sein. Ich meine auch nicht das eine Frau einen Mann ein Mal Demütigt und der vergreift sich sofort am Kind, sondern dann eher an der Frau die ihn (dauerhaft, über lange zeit, etc. so etwas antat, harte Formen). Opfer welche zu Tätern werden und sich am Täter Rächen, in dem Fall wäre das Opfer auch mitschuldig, da es seinen Täter erst erschaffen hat. Sicher das von ihnen genannte Konstrukt ist auch möglich, da es je nach Denkweise des Täters eine noch schlimmere Strafe/Rache für die Frau wäre, wenn sie die Mutter ist. Ursachen (Taten) und deren Folgen.

Bezüglich Macht. Eine der Waffen im Krieg ist leider auch die Vergewaltigung von Frauen wie Mädchen und da geht es nicht um Macht sondern auch um Rache. Ich finde die Macht Argumentation befremdlich da ich, gerade in älteren Ehen, meist die Machtposition bei der Frau gesehen habe.

Bezüglich Emanzipation im Bezug auf die Frage sehe ich das so, nein die selbst ist keine Ursache, da gleiche Rechte und Pflichten nur verständlich sind. Aber Fanatischen Frauenrechtler-/innen welche auch noch die absurdesten einschränkungen gen Mann/Intersexuelle mIt Penis (Verbot von sitzen mit gespreitzten Beinen) als legitim ansehen und statt Frauen/Opfern beizustehen, lieber PR zu machen und so Frauen sogar Blick der Männer lächerlich zu machen. Wenn jemand allein durch das Geschlecht schon mit der Geburt als potentieller Vergewaltiger gebrandmarkt wird und das ist ein Mann/Junge, selbst für Väter von Töchter (hat mir ein Vater hier auf der Plattform bestätigt), dann wird der Druck auf einige irgendwann so Groß, das sie auch zu Tätern werden. Da sind wir als Gesllschaft verantwortlich.

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https://metro.co.uk/2019/02/22/men-regardless-age-will-always-attracted-women-early-20s-8718590/

https://www.theatlantic.com/science/archive/2018/08/online-dating-out-of-your-league/567083/

Dass Männer auf junge Frauen, vor allem auf 18 bis 20 Jährige, stehen, ist weder etwas neues noch etwas unlogisches. Eine Frau muss nämlich ihre Gesundheit bei der Schwangerschaft für 9 Monate aufrechterhalten, während ein Mann theoretisch nach dem Schwängern sterben könnte, ist die Gesundheit und das Leben des Kindes lange von der Mutter abhängen auch in Hinsicht des Stillens des Babys. Ein junges Alter ist wichtig hier für.

Soweit ich weiss, haben die Frauen bis vor einem Jahrhundert noch mit 12-14 geheiratet.

Hier ist noch ein englischer Artikel, der auch über soziale Einflüsse redet:

https://theoutline.com/post/6061/older-men-younger-women-evolution-or-bullshit

Bei dem Artikel werden aber- wie es heutzutage üblich ist, biologische Gründe kleingeredet.